Napoléon und die Bienen
Wer die neue Kollektion von Montblanc die Patron of Art Homage to Napoléon Bonaparte Limited Edition 4810 Füllfederhalter sieht, dem fällt sofort das Muster der goldenen Bienen auf. Die goldenen Bienen auf einem dunkelblau lackierten Hintergrund sind ein Verweis auf Napoleons Thron in Fontainebleau, schreibt Montblanc. Doch wie kommt es , dass die Biene in der Symbolik des Landes ganz oben stand und unter Napoléon zum Wappentier des neuen französischen Reiches wurde?
Doch wie kam Napoleon Bonaparte eigentlich auf die Biene? Der gallische Hahn oder ein Elefant waren auch in der Diskussion als der Staatsrat zur Krönung des jungen Kaisers 1804 nach neuen Insignien der Macht suchte. Die sollten sich vor allen Dingen von dem vorherigen Herrschergeschlecht, den Bourbonen, und ihrer allgegenwärtigen Lilie unterscheiden. Da erinnerte man sich an ein Grabmal der ersten Königsfamilie des Frankenreiches, den Merowingern. Der Grabschatz des Königs Childerich I., der 1653 im belgischen Tournai gefunden wurde, enthielt fast dreihundert goldene Bienen. Mit der Wahl der Biene zur Symbolfigur konnte die neue Dynastie an die Anfänge der Nation anknüpfen.
Die Bienen, die ein wiederkehrendes Symbol der Merowinger sind, sind in der Typhonische Tradition, häufig vertreten als Brummen oder Summen, das vor dem Erscheinen der Großen Alten oder „Wesen“ richtig in dieser Tradition auftritt.
Es war von großer Symbolik, dass der französische Kaiser Napoleon I. die hilfreichen Insekten auf den Mantel aus rotem Samt sticken ließ, den er bei seiner Krönung am 2. Dezember 1804 in der Kathedrale Notre Dame in Paris trug. Die Frage, wie er auf Bienen und nicht auf Adler oder Löwen kam, führt in die frühe Geschichte der Archäologie und noch viel weiter zurück in die Zeit der Nachantike. Als 1653 in Tournai (Belgien) das reich ausgestattete Grab des im Jahr 481 oder 482 verstorbenen fränkischen Königs Childerich I. geöffnet wurde, fand man viele Gegenstände aus Gold und darunter bienenförmige Beschläge, die schon bald mit weiteren Grabbeigaben von dem Arzt und Altertumsforscher Jean Jacques Chiflet in Antwerpen publiziert wurden.
Die Bienen des sagenhaften Frankenkönigs aus dem Geschlecht der Merowinger avancierten zum Symbol der Dynastie Bonaparte, dessen Oberhaupt Napoleon I. mit ihnen seinen Anspruch auf die Nachfolge der im nachrömischen Gallien herrschenden Könige unterstrich. Zugleich bedeutete die Verwendung der fleißigen Insekten eine Abkehr vom bourbonischen Königtum und dessen im Wappen erscheinenden Lilien. Deren letzter König Ludwig XVI. und seine Gemahlin Marie Antoinette waren 1793 von Revolutionären geköpft worden. Indem der aus Korsika stammende Feldherr und Kaiser Napoleon I. sowohl Bienen als auch stolze Adler zu Zeichen seiner Monarchie erhob, unterstrich er seine Legitimität als Nachfolger jener Frankenherrscher. Nicht zuletzt fühlte er sich auch als Nachfolger des Frankenkönigs Karl, der anno 800 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde und als Karl der Große in die Geschichte einging.
Portrait de Napoléon Ier en souverain législateur. Die Bienen auf dem Mantel des Kaisers sind gut zu erkennen
Napoleons Bienen
Wenn man aus eigener Kraft einen Thron erringt, dann tut man gut daran, diesen Anspruch mit allen nur möglichen Mitteln zu legitimieren. Noch wichtiger als heute erschien das in einer Zeit, als die Menschen noch an die Rechtmäßigkeit des Königtums glaubten und daran, dass die Herrscher ihre Gnade direkt von Gott empfingen.
Deshalb nutzte auch Napoleon Bonaparte jede Möglichkeit, um an alte Traditionen anzuknüpfen. Nicht nur, dass er seine Ehefrau aus einem der ältesten Adelsgeschlechter des Kontinents wählte (Marie-Louise von Österreich), auch in seinem Auftreten als Herrscher wollte er mit allen Mitteln die Rechtmäßigkeit seines Anspruches untermauern.
Das bekannteste Zeichen dafür ist sicher der „Aigle de drapeu“ (Fahnenadler), den er 1804 für jedes Regiment der Grande Armée einführen ließ und der, wie allgemein bekannt, dem römischen Legionärsadler nachempfunden war.
Napoleons Bienen Teil II
Viel weniger hingegen weiß man von den Bienen, die alles in seiner Umgebung zierten, von den reichen Seidenstoffen seiner Stühle bis hin zu seinem Thron und Krönungsmantel.
Denn als selbst ernannter Kaiser, der aus den Wirren der Revolution aufgestiegen war, konnte er nicht an die Traditionen der gestürzten Bourbonen anknüpfen, und deshalb mussten auch die Lilien als Zeichen ihres Hauses verschwinden.
Auf der Suche nach einem neuen Insignium orientierte er sich aber weder am Haus Valois noch am Geschlecht der Karpetinger, und sogar die Karolinger meinte er, überspringen zu müssen.
Stattdessen griff er auf die älteste fränkische Dynastie zurück, die Merowinger, und zwar auf den ersten Frankenkönig Childerich I.
Napoleons Bienen Teil III
Denn schon im Jahr 1653 stießen Bauarbeiter auf dem Friedhof der Kirche des heiligen Brictius in Tournai auf einen seltenen Fund.
Sie gruben das Skelett eines Mannes aus, der hier inmitten reicher Schätze begraben war. Der herbeigerufene Pfarrer erkannte am goldenen Siegelring, der das Brustbild eines Mannes und die Inschrift „Childerici Regis“ zeigte, dass es sich um das Grab des Merowingerkönigs Childerich I. handeln musste, der 481 gestorben war.
Neben den Knochen fanden sich auch Reste golddurchwirkter Gewänder, edelsteinverzierte Schwerter und zahlreicher Schmuck, darunter goldene Insektenfiguren. Nachdem der Schatz gehoben und gesichtet war, kam er durch die Vermittlung des Statthalters der Niederlande an Kaiser Leopold I., der ihn Ludwig XIV. schenkte.
So gelangte er schließlich nach Paris und wurde in der königlichen Bibliothek aufbewahrt, wo er letztendlich von Napoleon entdeckt wurde.
Gleich dem gelehrten Arzt J. J. Chiflet, der die im Grab gefundenen Schmuckstücke 1655 in seinem Werk „Anastasis Childerici“ beschrieben hatte, meinte auch er, in ihnen Bienen zu sehen und entschied sich deshalb für die Biene als neues Zeichen seines Hauses.
Heute sind, infolge eines Diebstahles im Jahre 1831, nur noch zwei der ursprünglich über 300 goldenen Tiere erhalten. Neueste Forschungen zeigen, dass es sich dabei aber nicht um Bienen handelt, sondern vielmehr um die Darstellung von Zikaden.
Womit sich also Napoleon, wäre er nach heutigem Wissensstand historisch korrekt vorgegangen, für die Zikade und nicht für die Biene als Zeichen seiner Herrschaft hätte entscheiden müssen.
Napoleons Bienen Teil IV
Denn schon im Jahr 1653 stießen Bauarbeiter auf dem Friedhof der Kirche des heiligen Brictius in Tournai auf einen seltenen Fund.
Sie gruben das Skelett eines Mannes aus, der hier inmitten reicher Schätze begraben war. Der herbeigerufene Pfarrer erkannte am goldenen Siegelring, der das Brustbild eines Mannes und die Inschrift „Childerici Regis“ zeigte, dass es sich um das Grab des Merowingerkönigs Childerich I. handeln musste, der 481 gestorben war.
Neben den Knochen fanden sich auch Reste golddurchwirkter Gewänder, edelsteinverzierte Schwerter und zahlreicher Schmuck, darunter goldene Insektenfiguren.
Napoleons Bienen Teil V
Nachdem der Schatz gehoben und gesichtet war, kam er durch die Vermittlung des Statthalters der Niederlande an Kaiser Leopold I., der ihn Ludwig XIV. schenkte.
So gelangte er schließlich nach Paris und wurde in der königlichen Bibliothek aufbewahrt, wo er letztendlich von Napoleon entdeckt wurde.
Gleich dem gelehrten Arzt J. J. Chiflet, der die im Grab gefundenen Schmuckstücke 1655 in seinem Werk „Anastasis Childerici“ beschrieben hatte, meinte auch er, in ihnen Bienen zu sehen und entschied sich deshalb für die Biene als neues Zeichen seines Hauses.
Heute sind, infolge eines Diebstahles im Jahre 1831, nur noch zwei der ursprünglich über 300 goldenen Tiere erhalten. Neueste Forschungen zeigen, dass es sich dabei aber nicht um Bienen handelt, sondern vielmehr um die Darstellung von Zikaden.
Womit sich also Napoleon, wäre er nach heutigem Wissensstand historisch korrekt vorgegangen, für die Zikade und nicht für die Biene als Zeichen seiner Herrschaft hätte entscheiden müssen.
Quelle: https://www.der-leiermann.com/napoleons-bienen/
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